Warum geht man fremd?

Ein Gläschen Sekt zu viel, ein verführerisches Lächeln und schon ist es passiert: man findet sich im Schlafzimmer eines völlig Unbekannten wieder und sucht seine in der Wohnung verstreuten Kleider zusammen. Ein One-Night-Stand kann aufregend und prickelnd sein, jedoch kann er auch einen bitteren Nachgeschmack haben, vor allem dann, wenn man sich gerade in einer festen Beziehung befindet. Da kann so ein nächtliches Stelldichein schnell zu Problemen führen. Doch wie kommt es, dass immer mehr Menschen, die eine vermeintlich glückliche und beständige Beziehung führen, das Bedürfnis eines außerehelichen Abenteuers verspüren?

Laut einer Studie der Rutgers University in New York führen 54% der betrogenen Männer und 34% der betrogenen Frauen weiterhin eine glückliche Ehe. Der Vertrauensbruch muss also nicht immer das Aus bedeuten, sondern kann als Anstoß gesehen werden, um einige unausgesprochene Probleme in Angriff zu nehmen. Heutzutage wird ein Seitensprung wesentlich öfter verziehen, er gehört traurigerweise fast zur Normalität. Internet und andere moderne Medien machen das Kennenlernen sogar einfacher, spezielle Kontaktbörsen regen sogar dazu an, dass ein einmaliges Abenteuer oder eine geheime Affäre mit einem neuen Partner neuen Schwung in die alte Beziehung bringen kann, ohne Schuldgefühle, man tut es ja schließlich auch für den Partner. Wirklich?

Die Gründe fürs Fremdgehen sind natürlich vielfältig: nach langen Jahren der Ehe hat die Routine die Oberhand gewonnen, die Komplimente des Partners scheinen eh nur noch festgefahrene Floskeln, da sind die netten Anspielungen des Kollegen doch viel verführerischer. Doch Achtung: nicht alles, was neu ist, ist auch besser. Die kleinen Aufmerksamkeiten des Partners können oft mehr wert sein als ein schneller Quickie in der Besenkammer. Natürlich kann es sich auch um den klassischen Ausrutscher handeln, vor allem, wenn Alkohol mit im Spiel ist. Da heißt es dann: Augen zu und durch, nicht darüber reden und das nächste Mal am besten nur mit dem Weinglas flirten.

Natürlich kann auch der verletzte Stolz eine große Rolle spielen: frei nach dem Motto „wie du mir, so ich dir“ wird Gleiches mit Gleichem bestraft. Es gibt allerdings keine Garantie dafür, dass man sich danach besser fühlt. Oft kann es sich aber auch um einen Hilferuf handeln: man ist eigentlich gar nicht mehr glücklich, würde am liebsten einen Schlussstrich ziehen, findet aber nicht den richtigen Moment. Da kommt ein kleiner Seitensprung oft ganz gelegen. Und wenn dann doch mehr daraus wird? Oft ist es schwierig, Sex und Gefühle voneinander zu trennen, deshalb gilt: hat sich mehr entwickelt, ehrlich sein und entscheiden, was für einen selbst das Beste ist.

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